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Dienstag, 25. August 2009

review Marilyn Manson: The high end of low

Marilyn Manson – DAS Schreckgespenst der halbgebildeten, „gut“-bürgerlichen NachmittagsCouch-Allesbesserwisser, „Bild“-Intellektuellen und Stammtisch-Theoretiker. Wenn die wüßten, daß Brian Warner und seine Truppe nur eine der Spitzen eines gewaltigen Kolosses ist, der ihren betonierten Schöne-Welt-Kultur-Garten zum Horror-Trip umpflügen kann. Daß das draußen etwas lauert... Vielleicht glauben sie ja wirklich, daß Marilyn Manson der Teufel oder wenigstens ein Monster ist und sowieso verboten oder zumindest „eingeschränkt“ gehört. Erfolge sind vorhanden - ein kleines Detail dieser dämlichen, grundlosen (und selbstverständlichen nicht existierenden) Zensur ist der Austausch des Wortes „Swastika“ im zweiten Track des Albums zu „($)“. Daß bei den doppelmoralischen Amis wiedermal „goddamn“ zu „godd**n“ und „motherfuckin“ zu „motherf**n“ wurde, ist schon nicht mehr der Rede wert. Aber nun auch noch „Swastika“. Demnächst vielleicht auch „Hi**r“ oder „Maril*n M-§-“... Aber was bleibt eigentlich, musikalisch gesehen, vom SchockRocker, der regelmäßig als Sündenbock für Amokläufe herhalten muß, auf Album #7? Als erstes immernoch eine gewisse Zügellosigkeit, der man aber den Mut, oder doch den Zwang, zur Veränderung deutlich anmerkt. „The high end of low“ provoziert und polarisiert, wirft mit Zweideutigkeiten und lässigen Entbehrlichkeiten um sich. Und manchmal, so scheint es, ziehen sich Marilyn Manson schon aufs Altenteil zurück. Man könnte die fünfzehn Songs somit auch als ausgewogen bezeichnen, die die alte Anhängerschaft bedienen und gleichzeitig die Schwiegereltern derselben nicht verschrecken wollen. Für mich funktioniert das jedenfalls nicht. Was fehlt, ist der Extremismus. Das Irrsinnige. Unerwartete. Auf „The high end of low“ stapeln sich anderswo ausrangierte Idee und schlichtweg schon Gehörtes. Da hilft auch der hier und da massive Gebrauch von „fuck“ nicht. Die meisten Tracks rockandrollen, stampfen und pop-klampfen durch die Lauschlappen. Selbstverständlich waren Marilyn Manson noch nie Underground, aber soviel Mainstream ist doch etwas irritierend. Ich habe lange überlegen müssen, was mir am neuesten Output überhaupt gefallen hat. Schlußendlich sind es „We're from America“, „Wight spider“ und „Leave a scar“. Und das ist insgesamt zu wenig. interscope.com

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