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SOUNDCHEQUER

Samstag, 18. April 2009

review Fever Ray: s/t

Mit einem eindringlich-düsteren, sich ständig wiederholenden Beat und brummenden Vocals startet das selbstbetitelte Debüt von Fever Ray aka Karin Dreijer Andersson, zusammen mit ihrem Bruder Olof bekannt als das schwedische Duo The Knife, in „If I had a heart“. Auch im folgenden graben sich hauptsächlich ihre fast immer ruhige Stimme, die systematisch, manchmal bis zur androgynen Unkenntlichkeit, verzerrt, reduziert und mit Auto-Tune und Pitch bearbeitet wird, die Drum-Loops und die Bass-Synths ins Gehirn. Andersson singt dabei über Banalitäten wie den Abwasch zuhause ebenso distanziert und ergreifend wie über Muttergefühle. Der Sound, den ich mal als „Spooky Electro“ bezeichnen möchte, lebt von genial aneinandergereihten Klangfragmenten, sich immer verändernden Kleinigkeiten in der Instrumentierung (Marimba, Conga, sogar sporadisch Gitarren), der Rhythmik und natürlich der Atmosphäre, die nicht selten schamanische Ansätze zeigt. Grundlegend sind die zehn Tracks aber klaustrophobisch, minimalistisch, abstrakt und tanzbar. Man fühlt sich geborgen, gleichzeitig wie im Wahn und verängstigt. Manchmal wie in einem Film eines David Lynch oder M. Night Shyamalan. Je nach Gefühlslage des Hörers umschlingt ihn Fever Ray mit maschineller Wärme oder einfach der permanenten menschlichen Kaltblütigkeit. Für Fans von Björk, Kraftwerk, Kate Bush oder The Cure, von The Knife aber eher nicht.

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