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SOUNDCHEQUER

Montag, 20. April 2009

review Rapture/My Cold Embrace: Schnittmenge

Das nennt man dann wohl Underground-Perle! Zwei „altgediente“ Bands tun sich zusammen und lassen eine offensichtlich mit jeder Menge Spaß verbrochene Mini-Scheiblette vom Stapel laufen. Daß das Teil hier jetzt offiziell von 666Records unter die hungrige Meute geschmissen wird, sollte man nicht als Abkehr von alten D.I.Y-Ansichten werten. Es ist wohl mehr ein Freundschaftsdienst des Lengeder Labels, auch hinsichtlich des Preises von gerademal 5 Ocken für die „Schnittmenge“. Da, und nicht nur da, bleiben sich die Münchner Rapture und My Cold Embrace aus Kassel also treu. Denn auch musikalisch geht’s gewohnt todesbleiern (im erweiterten Sinn) zu Sache. Beide Split-Partner steuern je zwei neue und einen älteren, aufgemotzten (also known as „pimped“) Titel bei. Immer schön abwechselnd gibt man sich die Klinke in die Hand, und Rapture eröffnen mit „Evil shade of paradise“. Der mit zwei Vokal-Artisten ausgestattete Death Metal der Bayern gibt sich ziemlich experimentfreudig, leicht thrashig im Feeling, mit einem funkigen Rhythmus in den Knochen, und ruhigen Akustikgitarren im Mittelpart. Etwas straighter rauscht da schon „After the bridge“ heran, obwohl auch hier die Ohren des Publikums nicht vor Überraschungen sicher sind, math-corigen Tendenzen sei Dank. Das wiederum funk-groovende „Fed with hate“ stammt von der 2000er EP „Nebula“. Zwischendurch breiten sich also My Cold Embrace aus, die (nicht nur bei mir) mit ihrem letzten Album „Hausgeist“ unheimlich punkten konnten. Den Quasi-Titeltrack daraus hat man hier übrigens als Remix-Version recycelt. Die neuen Stücke des Kasseler Haufens hören dann auf „Radiating restlessness“ und „Ra/upture“. Ruft man die unbedarft herbei, überfällt einen zuerst brachial-melodisches Schweden-Gemetzel, gepaart mit dem Wahnwitz einer Grindcore-Combo, und schließlich ein zwischen brutal-trümmernden und zäh-walzenden Takten dramatisch aufgebauter Nackenbrecher. Daß hier kein Stein auf dem anderen bleibt, dürfte klar sein. Wie gesagt, eine Perle, alles in allem. Und wer weiß, ob man die Songs noch mal woanders angeboten bekommt. Zugreifen!

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