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Dienstag, 17. November 2009

I survived a familienfeier/Tragik und Hype eines Todes

Fünf Tage Streß im Rahmen einer kombinierten FamilienGroßFeier liegen hinter mir. Endlich hab ich mein gewohntes Leben wieder. Denn ich hasse die großen Feiern. Ich muß das nicht haben. Ich weiß nicht, was so schön daran sein soll, tausende Hände zu schütteln, für den FamilienFrieden Interesse für Belanglosigkeiten zu heucheln, VerwandtschaftsVerhältnisse immer wieder durchzukauen und sich die meiste Zeit zu langweilen. Wenigstens gab's einige LichtBlicke. Wirkliche Freundschaften, denen Zeit und Raum nichts anhaben konnten, live aufzufrischen etwa. Oder die PokerRunden mit dem kleinen Bruder... Doch, es hatte auch seine guten Seiten. Und dann gab's das, was mich die gesamte Zeit unheimlich genervt hat: Der Freitod von Robert Enke. Jede halbe Stunde, egal ob Fernsehen oder Radio, die gleiche Nachricht. Erkläre mir mal einer, warum man um den Suizid eines Fußballers einen derartigen Hype machen muß. "Tragischer Tod" - welcher Tod ist denn nicht tragisch, für irgend jemanden? Enke mag ja ein guter Mensch gewesen. Aber wir haben davon jede Menge, und ein Teil davon stirbt, jeden Tag, auch in jungen Jahren. Warum wird plötzlich ein solcher Personen- und TotenKult betrieben? Hätte eine normale Mitteilung nicht gereicht? Suizid ist feige. Selbsttötung und damit verbundene Übertragung der Lasten, des Leids und der Probleme auf die Zurückgelassenen ist Feigheit. Und die muß man nicht glorifizieren. Und wenn sich jetzt die Großkopferten des Sport hinstellen und allen Ernstes fordern, doch mal innezuhalten und darüber nachzudenken, daß es Wichtigeres als Sport/Fußball gibt ("...da wird einem klar, wie unbedeutend die Scharmützel in der aufgeblasenen Bundesliga sind..."), ist das der Gipfel der Unverfrorenheit. Ehrlicherweise müßte man damit anfangen, den sogenannten Spitzensportlern ein normales, vernünftiges, moralisch vertretbares und nachvollziehbares Gehalt zu zahlen. Und der Heroisierung und Vergöttlichung ein Ende bereiten. Aber das wird nicht passieren. Am Wochenende, jedenfalls, wird man der Übertreibung mit schwarzes Binden und dem Enke-Trikot auf der Bank nochmal eine Spitze verpassen und dann zum Alltag übergehen. Das GrundÜbel wird allerdings bleiben: Wenn du Probleme hast, an welchem Arbeitsplatz auch immer, verheimliche sie, sonst erscheinst du schwach und bist nichts mehr wert.

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