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SOUNDCHEQUER

Montag, 23. November 2009

review Todeskult: Apathy

„Apathy“, das zweite Album von Todeskult aus Nürnberg, ist ein ziemlich zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite darf man dem SechsTracker die reine Wirkung auf die Zielgruppe (Suicide oder Depressive BlackMetaller) gutschreiben. Der geneigte Zuhörer macht in der guten Stunde Spielzeit eine, innerhalb der GenreGrenzen, abwechslungsreiche Fahrt durch Gefühlswelten zwischen Selbsthaß, Leid und Weltschmerz mit. Die selbstverständliche Monotonie wird dabei bis zum Exzeß auf SongZeiten von weit über zehn Minuten ausgewalzt. Das allein wäre nicht weiter schlimm, würden Todeskult es verstehen, die Spannung bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Was man hauptsächlich hört, sind relativ schwache Gitarren und danebenher polternde Drums. In diesen minimalistischen Strukturen kommt dem Gesang logischerweise eine große Bedeutung zu – als Übermittler der Texte und Vermittler von Gemütszuständen. Und beides gelingt Neideck als Frontmann nicht wirklich. Daß man die Lyrics nicht versteht, kann man durchaus verschmerzen. Wenn aber die Atmosphäre über monotones Wehklagen nicht hinauskommt, ist das für den Gesamteindruck bitter, wenn nicht gar schädlich. Dem Vergleich mit Nyktalgia oder Shining müssen sich Todeskult vielleicht nicht stellen (wollen) – angesichts der eher eng gesteckten StilGrenzen und der vergleichsweise kleinen Szene wird ihnen aber nichts anderes übrigbleiben. Hat die Kargheit der genannten Bands etwas Anziehendes, wird es bei Todeskult zum langweilenden Trauerspiel. Und soviel Eigenständigkeit bringt man via „Apathy“ eh nicht mit, daß man einer Konfrontation locker aus dem Weg gehen könnte. Ganz abgesehen davon, daß sound- und spieltechnisch noch Luft nach oben ist. Antesten schadet sicherlich nicht, aber mir geben Todeskult nicht viel. eisenton.de

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